Ich führte vor kurzem ein Interview mit Herrn Wagner, einem der beiden Leiter*innen der AG ,,Gemeinsam gegen Diskriminierung”.
Schülerzeitung: Wer sind Sie?
Herr Wagner: Mein Name ist Herr Wagner und ich bin seit 2015 Lehrer am Max-Planck-Gymnasium. Ich unterrichte die Fächer Politik, Latein, Geschichte und hoffentlich ab dem nächsten Schuljahr auch Jugend debattiert.
SZ: Mit wem machen Sie die AG ,,Gemeinsam gegen Diskriminierung”?
Hr. Wagner: Ich leite die AG gemeinsam mit Frau Büttner.
SZ: Und was machen Sie in der AG?
Hr. Wagner: In der AG setzen wir uns schwerpunktmäßig mit Themen und Problemstellungen zum Thema Diskriminierung auseinander. Da fallen viele verschiedene Arten von Diskriminierung hinein: Diskriminierung auf Grundlage des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, Rassismus, der Sexualität, des sozialen Status, des Alters und so weiter. Es gibt ja leider verschiedene Arten von Diskriminierung, und all diese Arten haben wir in der Arbeit unserer AG auf dem Schirm.
SZ: Wer von Ihnen beiden ist auf die Idee gekommen?
Hr. Wagner: Die AG ist gibt es schon länger als Frau Büttner und ich an der Schule sind, denn unsere Schule feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum in dem Netzwerk ,,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”, wie die AG vorher hieß. Wir haben sie dann vor einiger Zeit übernommen.
SZ.: Wie kamen sie auf die Idee, die AG zusammen zu leiten?
Hr. Wagner: Das hat sich ergeben, weil wir beide uns für die Themen Rassismus und Diskriminierung interessieren und dazu mit den Schüler*innen arbeiten wollten.
SZ: Wie lange machen Sie das schon?
Hr. Wagner: Einige Jahre, Ich bin mir nicht ganz sicher, wie lange genau. Aber ich würde sagen, dass ich ungefähr seit 2017 dabei bin. Frau Büttner kam, glaube ich, ein Jahr später dazu.
SZ: Was für Workshops machen Sie?
Hr. Wagner: Das Workshop-Angebot variiert stark. Es hängt auch immer ein bisschen von der Zusammensetzung der AG ab, also von den Interessen der Schüler*innen, die in der AG sind und für welche Arten von Diskriminierung sie sich schwerpunktmäßig interessieren.
SZ: Gehen Sie auch in den Unterricht oder machen sie das nur in der AG?
Hr. Wagner: Wir gehen auch in den Unterricht. Das machen wir aber nicht ständig, denn wir sind auch immer davon abhängig, was die Schüler*innen aus unserer AG außerhalb der Schule beziehungsweise in der Schule, aufschnappen. In welcher Klasse es zum Beispiel Probleme geben könnte, oder wo uns zum Beispiel einige Lehrkräfte etwas zutragen.
SZ: Für wen ist diese AG etwas?
Hr. Wagner: Die AG ist für all diejenigen etwas, die politisch und gesellschaftlich interessiert und engagiert sind und gerne an Projekten mitarbeiten. Die verschiedenen Arten von Diskriminierung gehen uns alle etwas an, denn entweder sind wir selbst betroffen oder vielleicht auch selbst Verursacher*in. Letzteres merken wir vielleicht gar nicht immer selbst. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns mit solchen Themen auseinandersetzen.
SZ: Wann findet die AG statt?
Hr. Wagner: Derzeit findet sie mittwochs statt, immer nach der 7. Stunde bis 16 Uhr.
SZ: Sind in den letzten Jahren mehr Kinder dazugekommen?
Hr. Wagner: Aktuell sind neun Kinder in der AG. Die Zahlen schwanken von Schuljahr zu Schuljahr, manchmal sind es etwas mehr, manchmal weniger.
SZ: Warum, denken Sie, ist diese AG so wichtig?
Hr. Wagner: Diskriminierung in den verschiedensten Formen ist allgegenwärtig in unserer Gesellschaft. Auch in unserer Schule haben wir alle immer wieder damit zu tun, oft ohne dass es uns immer bewusst ist.
SZ: Warum wurde der Name der AG geändert?
Hr. Wagner: Weil wir der Meinung waren, dass der Name „Schule ohne Rassismus“ ungünstig ist. Das wurde auch aus der Schülerschaft oft gesagt. Erstens weil es grundsätzlich keine Schule ohne Rassismus gibt, denn der existiert leider überall. Und zweitens, weil wir uns eben nicht mit dieser einen Form von Diskriminierung auseinandersetzen, sondern auch mit vielen anderen.
SZ: Wollen Sie diese AG nächstes Jahr oder die nächsten Jahre weiterführen?
Hr. Wagner: Ja, wir wollen die AG natürlich weiterführen, einfach weil das Thema nicht vorbei sein wird, sondern man dranbleiben muss.
SZ: Haben Sie selbst auch etwas durch diese AG dazugelernt?
Hr. Wagner: Ja, dass es viel Spaß macht, gemeinsam gegen Diskriminierung vorzugehen. Weil man gemeinsam stärker ist und viel mehr zusammen schafft als allein.
SZ: Wollen Sie etwas verbessern? Wenn ja, was?
Hr. Wagner: Wir nehmen uns jedes Jahr sehr viel vor. Wir wollen uns noch mehr realistische Projekte ausdenken und neue Ziele stecken. Und wir wollen unsere Projekte noch interessanter gestalten.
SZ: Denken Sie, dass genug Schüler*innen über diese Themen aufgeklärt sind?
Hr. Wagner: Ich denke, es kann da nicht genug Aufklärung geben!