Die Welt benötigt mehr Räuber
Der Theaterkurs Q1/Q2 entwickelt zusammen mit Frau Dalichow seit Dezember eine Adaption des Dramas „Die Räuber“ von Friedrich Schiller. Unser Ziel ist es, das Stück aus dem Jahre 1781 moderner zu gestalten. Nach vielem Proben und Üben hat der Kurs am 23. Schultheaterfestival teilgenommen. Die Aufführung fand am 17.02.2022 im Otto-Nagel-Gymnasium in Marzahn/Hellersdorf statt. Nach der erfolgreichen Teilnahme erhielt der Kurs für seine Aufführung überwältigende Kritik von der Jury. Der Theaterkurs bereitet sich demnächst auf die Premiere des Gesamtstückes vor, welche im Juni 2022 stattfinden wird.

„Bang, Bang, You’re Dead“

Am 15. Februar 2022 haben wir, der DS-Kurs aus der Q4 von Fr. Dalichow, unser Theaterstück „Bang, Bang, You’re Dead“ im Otto-Nagel Gymnasium vorgespielt. Damit hatten wir nicht nur unsere Premiere, sondern haben unerwartet auch den ersten Platz beim 23. Schultheaterfestival für das beste Gesamtwerk 2022 belegt.
Unsere Überraschung war groß. Trotz der fast nur postiven Kritik, haben wir als Kurs nur Fehler gesehen. Hier haben wir uns versprochen und da hat jemand seinen Einsatz verpasst. Aber das beste daran: wir blieben professionell. Durch diese Erfahrung haben wir besser gelernt mit unseren Fehlern umzugehen und als Team zu arbeiten. Improvisation und unauffällige Hilfestellungen haben wie geplant gewirkt. Natürlich haben wir nicht durchgehend Fehler gemacht, aber man tendiert dazu, eben nur das Schlechte zu sehen, was uns dennoch an die Spitze des Wettbewerbs brachte.
Goßes Lob an die Jury, bestehend aus Adrien Papritz, Maike Bartz und Gero Bergmann. Zwei geschulte Schauspieler und eine tolle Choreographin, die kritisch und doch respektvoll unser Stück beleuchtet haben. Auch großen Dank an Fr. Dalichow, die uns in dieser schweren Zeit der Pandemie durch das Stück führte und bei all den Fehlstunden nicht die Nerven verlor.
Lob geht auch an uns. Im letzten Moment ist jemand ausgefallen und wir mussten uns schnell den neuen Bedingungen anpassen. Wir haben es geschafft, auf einer kleinen Bühne, in einem nicht schallenden Raum mit neuer Technikausstattung unser Stück trotz der Schwierigkeiten relativ gut zu präsentieren.
Es war nicht einfach, aber wir haben den Pokal und jeder von uns eine Urkunde (wäre nett ihn ausstellen zu dürfen, nur so nebenbei erwähnt..), also können wir stolz auf uns sein, denn der erste Platz ist verdient. (Text: Ece & Hooria)
Der Theaterunterricht war ohne Zweifel mein Lieblingsfach, auf das ich mich immer gefreut habe. Die Stunden gliederten sich in drei Teile: Warm-Up, den eigentlichen Unterricht und das Cool-Down. Eine typische Stunde begann damit, dass wir uns alle versammelten, unsere Fachlehrerin uns begrüßte und grob darlegte, was für diese Stunde geplant war.
Wir starteten mit dem beruhigenden Teil des Warm-Ups, der meist in Form einer Meditation stattfand. Danach folgte der aktivierende Teil, dessen Übungen variieren konnten, aber häufig spielerisch gestaltet waren. Das Warm-Up, insbesondere der beruhigende Teil, half mir stets, mich zu entspannen und mich auf die Stunde zu konzentrieren, selbst an stressigen Tagen oder wenn mich andere Dinge beschäftigten. Das Cool-Down bestand, je nach verbleibender Zeit, entweder aus einem Spiel und einem Abschiedsritual oder nur aus letzterem. Der Unterricht variierte natürlich je nach dem aktuellen Stoff, weshalb ich dazu nicht allzu viel sagen kann. Um euch jedoch einen kleinen Einblick zu geben, möchte ich meine Lieblingsübungen vorstellen:
In einer der ersten Stunden beschäftigten wir uns mit dem Unterschied zwischen Motiven und Tätigkeiten. Die Übung verlief folgendermaßen: Es gab zwei Stapel mit Zettelchen, von denen wir ziehen und diese pantomimisch umsetzen sollten. Dabei entstanden sehr lustige Situationen und Szenen, da wir alle zu Beginn etwas überfordert waren. Wir lernten jedoch, uns zu trauen und nicht zu viel darüber nachzudenken.
Etwas weiter fortgeschritten im Stoff setzten wir uns mit unserer Stimme auseinander. Wir liefen durch den Raum und experimentierten mit Lautstärke, während unsere Fachlehrerin verschiedene Satzpaare rief, die wir in unterschiedlichen Lautstärken wiederholten. Anschließend reflektierten wir, wie unterschiedlich die Sätze wirkten und welche verschiedenen Szenen dadurch entstanden.
Am Ende des Jahres, als wir ein Thema für unser Stück wählten, improvisierten wir Szenen basierend auf diesem Thema. Die Übung erlaubte es, jederzeit „Freeze“ zu rufen, wodurch man sich selbst dazu stellen oder einwechseln konnte.
Insgesamt würde ich dem Theaterkurs 4 von 5 Punkten geben, da mir die meisten Stunden sehr gefallen haben, es aber auch einige Übungen gab, die mir weniger zusagten – was völlig normal ist. Wenn ich den Theaterunterricht in drei, äh vier Worten beschreiben müsste, würde ich „Balsam für die Seele“ sagen, denn ich verließ den Raum immer mit einem guten Gefühl. Wenn du dich für Theater interessierst und Lust hast, über dich hinauszuwachsen und dich auszuprobieren, ist dieser Kurs auf jeden Fall etwas für dich.
Text: Lillie-Marie