Überteuerte Markenkleidung – ein kostspieliger Trend

Woher kommt der Fashiontrend?

Schon in der Antike und im Mittelalter galt Kleidung als Statussymbol. Damals trugen angesehene Personen wie Adelige, Fürsten, Ritter und Könige oft Kleidung, die aus kostbaren Stoffen geschneidert wurde und mit reichen Verzierungen, kostbaren Accessoires bestückt war. Es war den adeligen Menschen sehr wichtig, ihren Stand in der Gesellschaft zu zeigen. Heutzutage ist das meist nicht anders, so tragen viele Leute z.B. ziemlich teure Markenklamotten, die oft im drei- bis fünfstelligen Preisbereich liegen. Eines der größten Statussymbole der heutigen Zeit ist die Birkin Bag von Hermès, deren Preis zwischen ca. 20.000 € und 100.000 € liegt. Häufig getragene Markenaccessoires sind zudem Taschen von Louis Vuitton oder Caps von Gucci, aber auch Marken wie Supreme und Balenciaga sieht man öfter auf der Straße.

Warum tragen so viele Leute Markenkleidung?

Durch Markenkleidung wollen viele Menschen den Eindruck erwecken, dass sie einen höheren Status haben, obwohl dies eigentlich nicht der Fall ist.

Der Einfluss durch Promis und bekannte Persönlichkeiten

Sobald man sich mehr als eine halbe Stunde in den sozialen Medien (Tiktok, Instagram etc.) aufhält, wird man wahrscheinlich irgendeine Person gesehen haben, die ein Produkt in die Kamera hält. Meist ist das zuerst nicht wirklich interessant und man denkt nicht daran, doch umso mehr man sieht, wie Influencer teure Taschen kaufen und zeigen, verspürt man die Lust, sich ebenfalls solch eine Tasche zuzulegen.  Was man dabei aber nicht bedenkt, ist, dass diese Influencer meist genug Geld haben, um sich solch eine Tasche zu kaufen, wobei man selbst vielleicht nicht ganz so viel Geld hat, das man einfach für eine Tasche ausgeben kann. Man sollte also immer unterscheiden können, ob man dieses Produkt wirklich kaufen muss oder ob es nicht ein bisschen zu teuer ist.

Die Strategie der Luxusmarken

Die Strategie von Marken wie Supreme, Gucci oder Louis Vuitton ist tatsächlich sehr interessant. So zeigen dir die Marken oft keine Werbung an, mit der sie dich darum bitten, ihre Produkte zu kaufen. Sondern ihr Motto ist:  „Sei froh, wenn du überhaupt etwas von uns kaufen kannst.“ Zudem veranstalten sie nur bestimmte Events wie z.B. bei Supreme, wo nur an bestimmten Tagen neue Kollektionen erschienen sind, für die dann die Leute sehr lange anstanden, um sich für eine Menge Geld ein paar Schaufeln oder Ziegelsteine mit dem Supreme-Logo darauf zu kaufen.

Die bekannten Logos

Eine wichtige Frage, die man sich stellen sollte, bevor man ein Markenprodukt erwirbt: „Wofür gebe ich mein Geld überhaupt aus?“ Meistens erwartet man eine höhere Qualität des Produkts, doch dazu später mehr. Wie schon erwähnt, geht es vielen Leuten auch darum, so zu wirken, als ob man einen höheren Status hat als die anderen, um sich von der Menge abzuheben. Damit auch jeder erkennt, dass man gerade eine Supreme–Jacke trägt, sind die Logos meist eines der ersten Dinge, die man sehen soll. Darum sind die meisten dieser Markenprodukte mit großen Logos übersäht, die auch immer sofort erkannt werden. Dabei sind die Produkte ohne die Logos eigentlich lange nicht so viel wert wie mit. Das heißt, man bezahlt eigentlich das meiste Geld für das Markenlogo, wodurch die Marken am Ende ihre Einnahmen vervielfachen. Ein Beispiel: ein Turnschuhpaar kostet in seiner Herstellung mit Mehrwertsteuer insgesamt ca. 120 €, doch Marken wie Balenciaga, Louis Vuitton, Prada und andere verkaufen ihre Schuhe für rund 500 € – nach oben gibt es keine Grenze. Am Ende kommt allerdings von dem ganzen Geld nicht viel bei den Arbeitern in China an, die den Turnschuh hergestellt haben.

Qualität der Marken

Wie schon angesprochen, erwartet man eigentlich eine gute Qualität, doch leider trifft das oft nicht zu, da viele Personen, die sich ein Markenprodukt gekauft haben, sich darüber beschweren, wie schnell ihre Schuhe, Gürtel etc. kaputtgegangen sind. Das liegt daran, dass die Produkte meist billig hergestellt, mit einem Logo versehen werden und dann natürlich auch schneller kaputt gehen. Das heißt, man bezahlt für einen Schuh, der es eigentlich gar nicht wert ist, eine ganze Menge Geld.

Sieht man in Markenkleidung wirklich reicher aus?

Tatsächlich muss man abschließend sagen, dass man in Markenkleidung mit großen Logos und hohen Preisen gar nicht so reich aussieht, wie man es sich vielleicht durch das Tragen solcher Kleidung erhofft. Denn hinter den großen Markenlogos steckt eine gute Markenstrategie. So sind die meisten Produkte mit großen Logos gar nicht für wirklich reiche Leute gedacht, sondern für die normalen Personen, die so wirken wollen, als wären sie reich. Leute, die schon über mehrere Generationen reich sind, müssen solche Kleidung gar nicht tragen, damit man erkennt, dass sie reich sind. Meist werden von denen nämlich eher die Produkte vom Laufsteg getragen, die so teuer sind, dass wir gar nicht daran denken können, sie zu kaufen. Dieser Kleidungsstil ist als „old money style“ bekannt. Es gibt sogar eine Rubrik von Kleidung des Fast Fashion-Online-Shops Shein, die sich mit dem „old money style” befasst, allerdings viel billiger ist und einen reicher wirken lassen soll.

Fazit

Markenkleidung ist für nicht so reiche Leute entworfen. Sie ist trotzdem ziemlich teuer und lässt einen nicht wirklich reicher aussehen.

Johan